Lausitzrunde bleibt Garant der Vernetzung der deutschen Tagebaureviere
Beim Treffen der Lausitzrunde im Juni in Hoyerswerda verhinderte die Corona-Pandemie noch eine persönliche Anwesenheit eines Vertreters des rheinischen Tagebaus. Sascha Solbach, Bürgermeister von Bedburg, war damals noch mit Video und Telefon zugeschaltet. Durch die gelockerten Bestimmungen zog es nun aber einen seiner Kollegen in die Lausitz, um sich vor Ort Eindrücke zu holen und das Band zu den Lausitzer Kollegen weiter zu festigen. Jürgen Frantzen, Bürgermeister der Landgemeinde Titz: „Ich verbinde hier mein politisches Wirken mit einem Kurzurlaub mit meiner Frau. Ich war 2019 bereits mit einigen Amtskollegen hier unterwegs, aber diesmal wollte ich bewusst die Orte ansehen, die für uns im Rheinland stilbildend sein können. Und ich bin tief beeindruckt, was in der Lausitz bereits entstanden ist.“
Quer durch die Lausitz – über die Landesgrenzen hinweg – verschaffte sich Frantzen einen Eindruck speziell über die touristische Entwicklung der Lausitz. Die unterschiedliche touristische Ausprägung der Seen, deren Verbindungen, den Aufbau der touristischen Infrastruktur im direkten Umland der Seen, aber auch das Einbinden von Industriedenkmälern. Bei einem „Sprung“ über die sächsische Grenze der Lausitz in den Brandenburgischen Teil empfing Christine Herntier als Sprecherin der Lausitzrunde den Amtskollegen im Tagebau Welzow Süd. Baggerfahrerin Silke Butzlaff erklärte in „ihrem“ Revier dem Besuch aus Nordrheinwestfalen die Besonderheiten des Tagebaus in der Lausitz und gab einen spannenden Einblick in das Seelenleben der Bergbauleute der Region. Einigkeit bestand bei allen, dass der Kohleausstieg erfolgen, aber die Tradition der Reviere erhalten bleiben muss, um die Identität ganzer Regionen und Generationen bewahren zu können. Im mehr als einstündigen Austausch bedankte sich Frantzen unter anderem auch für das Engagement der Lausitzer im Rahmen der Fluthilfe. Zwei LKWs waren aus Spremberg und Weißwasser direkt nach der Flut gepackt und gen Westen geschickt worden.
Ehe es für Frantzen zu den nächsten Zielen wieder in den sächsischen Teil der Lausitz ging, verabredeten die beiden Kommunalpolitiker weiteren Austausch und gegenseitige Hilfe bis hin zu einem Gegenbesuch der Lausitzer im rheinischen Revier. Herntier: „Es ist wirklich toll, welch gute Verbindungen in den letzten Jahren quer durch die Republik entstanden sind. Das werden wir selbstverständlich weiter pflegen.“
Jürgen Frantzen nahm sich am Ende der Tour ausführlich Zeit, seine Eindrücke der SAS zu schildern. Dieses sehr interessante Interview mit dem Blick von außen auf die Lausitz können Sie in den kommenden Tagen hier bei uns nachlesen.